Menschen, die Probleme anpacken und einfach tun, anstatt nur darüber zu reden. Die nicht immer geplant und strukturiert vorgehen, aber dafür mit viel Freude und Enthusiasmus. Aus dem einfachen Grund, weil ihnen eine Sache am Herzen liegt. Oft bleibt dieser Einsatz unsichtbar, weil er sich hinter den Kulissen abspielt, im Alltag eben.

Mit der Briefkastenaktion der Stiftung Bürger für Münster soll den kleinen und größeren guten Taten im Alltag ein Raum gegeben werden, damit auch dieses Engagement nicht ungewürdigt bleibt. In jedem der eingesandten Beiträge, von denen hier stellvertretend nur eine kleine Auswahl erscheinen kann, spiegelt sich die Vielfalt eines bunten Bürgerengagements. Hier zeigt sich ehrenamtliches Engagement gibt es überall und jeder kann etwas leisten. So viel freiwilliger Einsatz ist etwas Besonderes. Und in Münster zum Glück alltäglich.

 

Betreuung von Roma im Flüchtlingsheim Hoppengarten


Eingesendet von Liz Echelmeyer

Der Beweggrund für Elvi, sich zu engagieren, ist eine ganz alltägliche Situation: Sie hört, wie sich zwei Fremde im Schwimmbad abfällig über bettelnde Roma-Kinder unterhalten. Um gegen diese Ungerechtigkeit etwas zu tun, möchte sie sich selbst ein Bild von der Situation der Kinder machen. Durch den Sozialarbeiter ihres Stadtteils lernt sie eine Familie mit vier Kindern kennen, der sie bald mit Rat und Tat zur Seite steht. An zwei Nachmittagen in der Woche spielt sie mit den Kindern, hilft bei den Hausaufgaben und knüpft Kontakt zu den Eltern. Mittlerweile hat Elvi ihr Engagement ausgeweitet: Zusammen mit drei Freunden verbringt sie einen Nachmittag pro Woche im Flüchtlingsheim Hoppegarten, wo sie neben Hausaufgabenhilfe und Spielen für die Kinder auch einen Deutschkurs für Erwachsene anbietet.

 

Wo ganz Münster zusammenkommt - Historienspiel zum Westfälischen Frieden

Wo ganz Münster zusammenkommt - Historienspiel zum Westfälischen Frieden

Eingesendet von Ruth Betz

Dem ambitionierten Engagement von Martin Holland aus Coerde ist es zu verdanken, dass seit 2002 jedes Jahr am 25. Oktober das Historienspiel ‚Verkündigung des Westfälischen Friedens 1648 und Entsendung der Friedensreiter‘ auf - wie sollte es anders sein - dem Platz des Westfälischen Friedens stattfindet. Der Münsteraner hat dabei zusammen mit dem Stadtheimatbund Münster e.V. ein richtiges Netzwerk von Kulturschaffenden zusammengebracht: Akteure der Niederdeutschen Bühne am Theater Münster nehmen genauso teil wie das Stadtfanfarenkorps, die Bläservereinigung Albachten, der Reit- und Fahrverein Roxel, verschiedene Tanzformationen und Fahnenschläger sowie Helfer aus den Heimatvereinen. Auch die Münsteraner Schulen werden in die Gestaltung mit einbezogen. So haben deren Schüler bereits Friedenstauben gebastelt und Luftballons mit Friedenswünschen in den Himmel steigen lassen. Letztes Jahr kam darauf sogar eine Antwort eine Antwort aus den Niederlanden zurück. Ein Fest also, das verbindet, auch über Münster hinaus.

 

"Seniorenexperten" Kinderbach

Seniorenexperten Kinderbach

Ursula Kohake, Gabi Langkamp, Margret Herzog-Meier und Anne Schacht sind vier ehemalige Lehrerinnen, denen ihr Beruf viel zu viel Spaß macht, um sang- und klanglos in den Ruhestand zu gehen. Deswegen unterstützen sie als ‚Seniorenexperten‘ die Schüler der Grundschule Kinderbach in Kinderhaus beim Lernen, indem sie Nichtverstandenes nochmal erklären, mit den Kindern Expertenvorträge erarbeiten und die Klassen auf Ausflügen begleiten. Auch die jungen Lehrer und Lehrerinnen freuen sich über die Entlastung, so profitieren alle   davon.

 

DPSG St. Franziskus - großes Engagement für kleine Pfadfinder

DPSG St. Franziskus - großes Engagement für kleine Pfadfinder


Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) und ihr Münsteraner Ableger Pfadfinder St. Franziskus Münster leisten ganze Arbeit, wenn es darum geht, Kindern und Jugendlichen ein Freizeitprogramm zu bieten. Vom wöchentlichen Gruppentreff bis zum Sommerlager in Assisi wird eine Vielzahl von Aktivitäten unternommen, bei denen Inklusion groß geschrieben wird und an denen junge Men- schen aller Altersgruppen teilnehmen können.

 

Fremde Kulturen kennenlernen: interkultureller Arbeitskreis Münster-Nienberge

Fremde Kulturen kennenlernen: interkultureller Arbeitskreis Münster


Eingesendet von Diethard Klinkenberg

Verständnis zu schaffen und Vorurteile abzubauen hat sich auch der Interkulturelle Arbeitskreis Münster-Nienberge zur Aufgabe gemacht. Als Teil der katholischen Gemeinde St. Sebastian in Nienberge leistet die Vereinigung Flüchtlingshilfe und bietet ein buntes Veranstaltungsprogramm an, das Gelegenheit zur Begegnung verschiedener Kulturen schafft: zum Beispiel beim internationalen Kochen oder dem Besuch eines Hindutempels.

 

Ein Stück Jakobusweg in Westfalen: Jakobus Münster

Ein Stück Jakobusweg in Westfalen: Jakobus Münster


Eingesendet von Heidi Müller

Was haben Münster und Spanien gemeinsam? Mehr als es auf den ersten Blick scheint. Denn durch beide verläuft der Jakobsweg, den jedes Jahr viele Pilger bereisen. Seit der Landschafts- verband Westfalen-Lippe (LWL) 2000 begonnen hat, historische Pilgerrouten wieder zugänglich zu machen, engagieren sich Münsteraner Bürger, dieses Projekt bekannter und das Pilgern in Münster zum Erlebnis zu machen. Besonders setzt sich Rita Maria Meyer, die den den Freundeskreis der Jakobspilger ‚Jakobus Münster‘ ins Leben gerufen hat, für die Schaffung von speziellen Pilgerunterkünften ein. Dank ihres Engage- ments gibt es außerdem neben dem westfälischen Pilgerpass, der in verschiedenen Kirchen entlang des Weges abgestempelt werden kann, auch einen Pilgerstadtplan von Münster, der in Zusammenarbeit mit kommunalen Einrichtungen entstanden ist. Ab diesem Jahr gibt es sogar noch mehr Pilgermöglichkeiten in Münster: Ein zweiter Jakobsweg soll durch die Stadt führen und den ersten an der Lambertikirche kreuzen. Rita Maria Meyer hat auch dafür schon eine Idee - der Kreuzungspunkt vor der Kirche soll mit einer Bodenplatte gefeiert werden.

 

Singekreis in Kinderhaus

Singekreis in Kinderhaus


Eingesendet von Ruth Betz

Eine lange Tradition hat der Singekreis, der 1989 im Zuge des ‚Stammtisches Kinderhaus‘   gegründet wurde. Bereits seit 25 Jahren besuchen dessen Mitglieder mehrmals im Monat das Alten- heim Haus Wilkinghege, um mit den Bewohnern zu singen und zu musizieren. Auch Vorlesen gehört zum Programm und manchmal wird sich auch einfach nur Zeit genommen zum Plaudern und zum Austausch von Geschichten. Dabei wird stets voller Einsatz gezeigt: Alltagsheldin Rosel Weßel zum Beispiel lernte für den Singekreis Akkordeon spielen.

 

Mit moderner Technik ganz nach vorne - die Website der Stadtteiloffensive Hiltrup


Sven Culley ist der Beweis, dass sich Jeder auf seine Weise engagieren und dabei die eigenen Talente und Fähigkeiten einbringen kann. Der Münsteraner, von Beruf IT-Consultant, ist seit fünf Jahren für den Internetauftritt der Stadtteiloffensive Hiltrup zuständig: Er designte die Website für den Infopunkt Hiltrup neu und erstellte zunächst eine eigene Seite für die Stadtteiloffensive, aus der später in Zusammenarbeit mit der Bezirksverwaltung ein Informationsportal für ganz Hiltrup wurde. Mittlerweile ist Culley für alle technischen Fragen bezüglich des Stadtteils und seiner Einrichtungen zuständig. Sein neustes Projekt dreht sich um den Kulturbahnhof Hiltrup: Dafür organisiert Sven Culley eine digitale Kommunikationsplattform, mit deren Hilfe Abläufe koordiniert werden, und über die sich ehrenamtlichen Helfer austauschen können.

 

Das Heimatmuseum Kinderhaus

Das Heimatmuseum Kinderhaus


Auch das Heimatmuseum in Kinderhaus ist ein gutes Beispiel für ehrenamtliches Engagement. Ohne die freiwilligen Mitglieder der Bürgervereinigung Kinderhaus, dem Träger des Museums, wäre ein reibungsloser Betrieb dort nämlich nicht möglich. Ihr Einsatz dabei ist vielseitig, schreibt Museumsleiter Walter Schröer: „Er reicht von der Vorbereitung von Veranstaltungen über den Dienst als Kustoden des Museums bis hin zur Instandhaltung des Außenbereichs des Gebäudes an sogenannten Gartentagen. Schröer selbst ist besonders eng mit dem Museum und der Geschichte Kinderhaus‘ verbunden. Seit dessen Gründung gibt er regelmäßig Führungen, hält Vorträge in Schulen und sucht nach neuen Ex- ponaten - beispielsweise aus der Germanenzeit oder der Kirchengeschichte des Stadtteils. Das lange Bestehen des Museums ist damit Ergeb- nis eines gemeinschaftlichen Einsatzes und der Leidenschaft für Geschichte. Das Museum ist sonntags geöffnet von 15:00-18:00 Uhr und nach Vereinbarung.

 

VorLeseClub

VorLeseClub


Eingesendet von Annette Schemann

Gutes Vorlesen ist eine Kunst. Und die kann man lernen. Seit Gerda Hegel und ihr Mann vor zehn Jahren den VorLeseClub gegründet haben, finden in Münster an ungewöhnlichen Orten wie Sportgeschäften, Gärtnereien oder dem Welthaus Hiltrup regelmäßig Lesungen statt. Mitglieder des Clubs suchen dabei Texte zu vielfältigen Themen aus wie Literatur und Musik, Fremde Kulturen oder Kluge Frauen. Für alle, die eine Geschichte fesselnd vortragen wollen oder erst noch ihre Stimme finden müssen, bietet der VorLeseClub verschiedene Workshops an: Damit jedes Wort sitzt.