„Ideen muss man haben“
Ihre Begeisterung für den Sport entdeckte Erika Brink früh: Bereits als 10-jähriges Mädchen kommt sie zur Turngemeinde Münster, übernimmt schnell zusätzliche Aufgaben und beweist den Mut, etwa 100 andere Kinder bei den Aufwärmübungen anzuleiten. „Die Menschen haben damals schon entdeckt, was ich noch nicht an mir entdeckt hatte – dass ich zur Trainerin geboren wurde“, erinnert sich Brink. Das Talent sowie die Leidenschaft für den Sport wurden ihr sprichwörtlich in die Wiege gelegt und begleiteten sie ihr Leben lang, so dass sie nun – im Alter von 79 Jahren – auf eine 65-jährige Mitgliedschaft in der Turngemeinde zurückblicken kann.
In dieser Zeit hat Erika Brink viel bewegt und vorangebracht: Sie spezialisiert sich früh, wird Übungsleiterin und Jugendturnwartin. 1969 baut sie in dieser Funktion die Leistungsgruppe Geräteturnen auf, begibt sich auf aktive Trainersuche an der Universität und absolviert diverse Lehrgänge und Prüfungen. Im Zuge dieser Fortbildungen gewinnt sie die Erkenntnis, dass bestimmte Sportarten der besonderen Förderung bedürfen – ihre Leidenschaft für die Rhythmische Sportgymnastik war geweckt. Zwei Jahre später, im Jahre 1971, kann die Turngemeinde Münster dank Erika Brink einen weiteren Meilenstein setzen: Da die Stadt Münster Mittel zur Förderung des Leistungssports bereitstellte, ergreift Brink die Gelegenheit und gründet die erste Wettkampfgruppe im Bereich der Rhythmischen Sportgymnastik. Es folgen ein systematischer Teamaufbau, umfangreiche Talentsichtungen und letztendlich große Vorführungen in Münster.
Doch nicht nur in ihrer heimischen Turngemeinde setzt sich Erika Brink mit Herzblut und Leidenschaft ein. Auch im Verband übernimmt sie vielfältige Aufgaben und hat verschiedene Ämter inne: So absolviert sie früh eine Trainer- und Kampfrichterausbildung beim Deutschen Turnerbund und übt mit großem Engagement die Kampfrichtertätigkeit bei Wettkämpfen aus. Erwähnt werden muss auch ihre langjährige Tätigkeit als Frauenwartin und Vorstandsmitglied im Turngau Münsterland e.V., bei welchem ihr mittlerweile der Status des Ehrenmitglieds verliehen wurde. Besonders wichtig sei, früh genug aufzuhören und Platz für den Nachwuchs zu schaffen. Ihr Credo, sich aus ihren Ämtern, jedoch nicht aus der eigenen Verantwortung zurückzuziehen, befolgt sie strikt und steht der Turngemeinde Münster e.V. und dem Turngau Münsterland e.V. weiterhin mit Ratschlägen zur Seite.
„Lob und das Gefühl, gebraucht zu werden, etwas Sinnvolles zu tun – das hat mich motiviert“, resümiert Erika Brink. Gegenseitige Wertschätzung und die Gemeinschaft, das Arbeiten in einem Team, seien wichtige Erfolgsfaktoren und Treiber sich zu engagieren. Erika Brink möchte ein Beispiel dafür sein, was man im Sport durch ehrenamtliches Engagement bewegen kann – und das ist sie zweifelsohne.