Monika Twenhöven

„Es sind die Höhepunkte, die erfreuen“


„Mein Interesse an der Sache, am Engagement entstand durch die unmittelbare Nähe“, sagt Monika Twenhöven und erzählt von dem Sturm gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in einem ehemaligen Studentenwohnheim. Auf die prekäre Situation der Flüchtlinge wurde Twenhöven vor etwa 14 Jahren auf zweierlei Weise aufmerksam: Einerseits durch Leserbriefe und öffentliche Proteste gegen die Belegung des Wohnheims, andererseits durch einen Hinweis des damaligen Pfarrers der Thomas Morus Gemeinde.

Insbesondere die Besinnung auf die christliche Nächstenliebe bewegte Twenhöven, Gemeindemitglieder und Bewohner des nahegelegenen Wohnviertels, auf die Flüchtlinge zuzugehen und für eine Verbesserung der Situation sorgen zu wollen.

 

Den Gedanken, dass man mit Menschen in Kontakt kommen muss, um sie kennen zu lernen und helfen zu können, setzten sie und ihre Mitstreiter unmittelbar in die Tat um: Bei Kaffee und Kuchen kam man im Pfarrzentrum der Thomas Morus Gemeinde ins Gespräch, wenn auch notfalls mit Hilfe von Händen und Füßen. „Natürlich war die Kommunikation nicht immer einfach. Doch es war der erste wichtige Schritt, um in Kontakt zu kommen und ein Bild des jeweils anderen zu erhalten“. Es folgten direkte Begegnungen vor Ort, Unterstützungen bei Behördengängen sowie bei der Wohnungssuche, Vermittlungen von Kindern an Sportvereine und die Betreuung von Kleinkindern und Grundschülern.

Aus der anfänglichen Kinderbetreuung entwickelte sich das heutige Angebot für die Grundschüler der Thomas-Morus-Schule: Drei Mal in der Woche unterstützen Twenhöven und 15 weitere ehrenamtlich Engagierte Flüchtlingskinder sowie Kinder mit Migrationskinder bei ihren Hausaufgaben. Natürlich stehe man ab und zu vor Schwierigkeiten, doch umso mehr freue man sich gemeinsam über Fortschritte. Wertschätzung und besonderen Dank erfahren die Ehrenamtlichen auch vom Lehrerkollegium der Schule, da der Schulalltag durch ihre Arbeit maßgeblich erleichtert wird: „Wir leisten Hilfe, damit die Kinder in ihrer Klasse anerkannt werden“, fasst Twenhöven die Intention der Hausaufgabenbetreuung zusammen und betont, dass weitere helfende Hände stets willkommen sind.

Was sie antreibt? „Es ist die Dankbarkeit der Menschen und es sind die Höhepunkte, die erfreuen“ – wie die Geschichte zweier Brüder, die durch ihre Schulzeit begleitet wurden und nun eine Ausbildung absolvieren. „Mir geht es gut und das möchte ich weitergeben“ sagt Monika Twenhöven und man sieht ihr ihre Begeisterung für den Initiativkreis Hoppengarten an.

Juliane Lipp