Rainer Kossow

Gemeinsam endet man nicht in einer Sackgasse


Viele Jahre, viele Wege und viele Erfahrungen liegen hinter dem Unternehmer, von denen andere heute profitieren sollen. Dr. Rainer Kossow bezeichnet sich als Unternehmensbegleiter. Er steht Unternehmen in zukunftsentscheidenden Situationen und bei kniffeligen Problemen zur Seite, zeigt ihnen neue Wege auf und macht sie fit für den demografischen Wandel. Die persönliche Bereitschaft Kossows das gesellschaftliche Leben nachhaltig zu verändern und neue Pfade zu beschreiten, drückt er durch sein Engagement bei den Projekten „Transition Town“ und „Kulturquartier Münster“ aus.

 

Das Projekt „Transition Town - Städte im Wandel“ begann 2006 in England und besteht seit 2009 auch in Münster. Seitdem ist Rainer Kossow ehrenamtlich aktiv und geht mit den anderen Projektanhängern der Frage nach, wie ein Leben, ohne fossile Brennstoffe nicht nur möglich, sondern vor allem lebenswert und schön sein kann. Zudem betont Kossow, dass er „das Leben in ganzer Fülle und Pracht liebt und in Zukunft noch schöner gestalten möchte“. Genau dafür benötigt man neue Ideen, Konzepte und Aktivitäten, denn nur so ist ein Wandel hin zu einer sozial-ökologisch zukunftsfähigen Gesellschaft mit einer Ökonomie der Verbundenheit möglich. Transition Münster veranstaltet „Netzwerktreffen“, bei denen Unternehmen und Initiativen teilnehmen und zu bestimmten Themen Inspiration und Unterstützung erhalten können. Darüber hinaus besteht die Aktion „Aufessen“ bei dem übrig gebliebene Lebensmittel des Münsteraner Wochenmarkts abgeholt, gemeinsam zubereitet und letztendlich generationsübergreifend verspeist werden. Mit nur 400 Euro kam Transition Town in den letzten Jahren über die Runden und ist ein tolles Beispiel dafür, dass „wenn Menschen sich verbinden, etwas Großartiges entstehen kann und es nicht in einer Sackgasse endet“, äußert sich der Münsteraner.

Im Jahr 2012 fand Dr. Rainer Kossow über die Chormusik den Weg in das Projekt „Kulturquartier Münster“. Es ist ein Unternehmen der Kreativwirtschaft und steht für die Verbindung von Kreativität, Kultur, Bildung und Ökologie. „Es ist ein Ort, bei dem jeder sein Fachwissen und Interesse miteinfließen lassen kann und der Einzelne in der Gesamtheit etwas bewirken kann, was jedem alleine unmöglich wäre“, erklärt Kossow.

Durch die Bereitstellung von Räumen, die Lehrkräften aus unterschiedlichen kulturellen Bereichen (z.B. Musik, Tanz und Yoga) kostendeckend zur Verfügung gestellt werden, ermöglicht es ein abwechslungsreiches Bildungsangebot - frei von öffentlichen Förderungen für den Betrieb. Konzerte, Veranstaltungen, Seminare und generationsübergreifende Begegnungen erweitern das Kulturangebot Münsters. Neben dem blühenden kulturellen Gut, wächst zudem ein Permakulturgarten, der eine Verbindung zwischen Kultur und Natur schafft. Der Antrieb für das Engagement entwickelt sich aus der Sache selbst: „Es ist einfach lebendig. Im Kulturquartier begegnen sich Menschen so wie sie sind und bringen sich ein. Da sieht einer den anderen wirklich, ohne dass ein finanzielles Interesse dahinter steckt.“                                                                     

Julia Minner